In diesem Jahr 2013 jährte sich die erste Bücherverbrennungswelle der Nationalsozialsozialisten vom Frühjahr 1933. Auch die Bücher zahlreicher Schriftstellerinnen wurden vor 80 Jahren im Auftrag der „geistigen Elite“, wie Universitätsprofessoren, promovierte Germanisten, Philosophen und Bibliotheksdirektoren, im Rahmen der sogenannten „Aktion wider den undeutschen Geist“ von studentischen Stoßtrupps und der HJ verbrannt, die Autorinnen verfolgt, ins Exil gezwungen oder ermordet. Klärwerk erinnert auf RADIO Z an einige dieser Schriftstellerinnen, stellt ihre Biografien vor, zitiert aus ihren Werken und befasst sich mit den zeitgeschichtlichen Hintergründen. Es sind deutschsprachige Autorinnen, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder ihrer politischen Einstellung von den Nationalsozialisten verfolgt, verfemt und vertrieben, ihre Bücher und Schriften verbrannt oder aber verboten wurden. Viele von ihnen waren in den 1920er Jahren berühmt, wie Irmgard Keun, manche hatten den Höhepunkt ihrer literarischen Karriere schon überschritten, wie Else Lasker-Schüler. Einige hatten die Öffentlichkeit gescheut und verstanden sich doch als Lyrikerinnen, wie Gertrud Kolmar. Ihre Karrieren, gerade in der Weimarer Republik begonnen, wurden jäh von dem NS-Regime unterbrochen, wie bei Mascha Kaléko. Auch die Bücher der politisch engagierten Autorinnen wie Anna Seghers wurden Opfer der Bücherverbrennung oder sie selbst Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, wie Hedda Zinner.
Sprecherinnen und Mitwirkende: Nadja Bennewitz, Barbara Bredow, Heike Dehmel, Dr. Doris Katheder, Martin Keun-Geburtig, Prof. Dr. Sibylle Kisro-Völker, Michel Liebler, Annemarie Rufer, Jule Schröter; Ruth Zadek
(Text dieser Meldung: Nadja Bennewitz)
Das Hörbuchfeature: Autorinnen verbrannter und verfemter Bücher von Nadja Bennewitz (Radio Z) steht zum kostenlosen Download zur Verfügung unter:
http://www.bennewitz-frauengeschichte.de/