27.6.2021 18 Uhr Rote Galerie: Finissage zum Weltmenstruationstag

Lisa Milyukova und Michael Ziegler vor der Roten Galerie

Bis 27. Juni fand in der Roten Galerie eine multimediale Ausstellung, gewidmet dem Internationalen Menstruationstag, statt. Fünf Künstlerinnen des ArtiSchocken-Kollektivs stellten ihre Arbeiten zum Thema Menstruation aus. „Wir freuen uns sehr über diese neue und spannende Ausstellung zu einem wichtigen Thema. Für viele Menschen ist das Thema Menstruation offenbar immer noch ein Tabuthema“, so Gastgeber Michael Ziegler von der Roten Galerie.

 

Folgende Künstlerinnen stellten aus:

Polina Pravdikova, Illustratorin und Designerin aus Nürnberg.
Unter dem Motto „fragile“ wurde im Rahmen der Ausstellung eine kleine Reihe hauchzarter, filigraner Textilobjekte kreiert, als Ausdruck der eigenen Zerbrechlichkeit und Sensibilität während der Zeit der monatlichen Blutungen.

Elisaweta Smushkevic hat Design an der Technischen Hochschule GSO Nürnberg mit Schwerpunkten Typografie, Grafik und Illustration studiert. Seit ca. 10 Jahren ist sie im Fachbereich beschäftigt. „Thema Menstruation ist immer noch ein in der Gesellschaft unangenehmes Thema. Es führt dazu, dass sogar viele Frauen immer noch nicht wissen, was tatsächlich mit dem Körper passiert. Scham und Tabus sind fest damit verbunden. Die Illustrationen von mir stellen die Frage auf, die jeder für sich selbst nachfühlen und beantworten kann. Was fühle ich, wenn ich an Menstruation denke? Ist es mir unangenehm darüber zu sprechen? Warum eigentlich?“.

Elizaveta Shlosberg hat Design an der Technischen Hochschule Nürnberg mit Schwerpunkten Grafikdesign, Fotografie und Film studiert. Sie arbeitet als Designerin und leitet ehrenamtlich das Theaterstudio ArtiLife des ArtiSchocken-Kollektivs.
Wikipedia sagt: Euphemismus: Substantiv, maskulin [der] beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges oder unangenehmes Wort.
Ca. 5000 Euphemismen gibt es für das Wort Menstruation bzw. Periode alleine in zehn Sprachen. Die Video-Performance widmet sich dem breiten Repertoire der Euphemismen, welche den natürlichen Vorgang ever, ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen, in unserem Alltag, tagtäglich tabuisieren.

Lisa Milyukova schloss ihr Studium an der Hochschule für Musik Nürnberg in Fächern Master Musikpädagogik/Klavier und Master Konzertpianistin ab. „Jeden Monat habe ich starke Periodenschmerzen und gehe an solchen Tagen ohne die Schmerztabletten nicht aus dem Haus. Ab und an sind diese Schmerzen so stark, dass ich zum Arzt muss, um mich von der Arbeit befreien zu lassen, obwohl ich gesund bin. Ich weiß nie, wie es nächstes Mal sein wird: Manchmal hilft Rotwein, manchmal Ibuprofen, manchmal muss ich ins Krankenhaus.
In dem Lied, was ich singe, geht es eigentlich gar nicht um mein Unterleibesleid, sondern um viele weitere Dinge, die aus bekannten Gründen meistens hinter den Kulissen bleiben.”

Olga Komarova hat Design an der Technischen Hochschule Nürnberg mit Schwerpunkten Foto und Film studiert. Sie arbeitet in der Werbebranche und leitet zahlreiche soziokulturelle Projekte. „Ich habe jahrelang meine Menstruation als eine Art körperlichen Fehler wahrgenommen, bis mir vor 2 Jahren eine Freundin eine Menstruationstasse geschenkt hat. Das hat meine Wahrnehmung der Menstruation und mich selbst als Frau stark verändert. Die Fotografien, die ich ausstellen darf, sind ein Teil dieser Selbsttherapie“.